Peter Robert Keil

 

„Bilder voller spielerisch-lustvoller Spontaneität, direkter und unverstellter Unmittelbarkeit, intensiver Farbkraft und unglaublich vitaler Präsenz kennzeichnen das künstlerische Werk von Peter Robert Keil. Seine Kreativität ist seit früher Jugend ungebrochen und so kann Keil mittlerweile auf eine Schaffenszeit von über 60 Jahren und ein entsprechend opulentes Gesamtwerk zurückblicken.

Die Prägephase seiner künstlerischen Identität fand Keil im Kontext der Generation der sogenannten neuen Wilden‘, eine Gruppe junger Künstler, die in den 80er Jahren aufbrachen, um gegen die Intellektualisierung der Kunst in Folge von Minimal und Concept Art zu rebellieren. Streng durchdachten Konzepten und einer Entindividualisierung der Kunst setzen sie eine intuitive, , reine‘ Malerei entgegen, deren Inhalte weniger bedeutungsgeladen daher-kommen, sondern eintauchen in die Künstlerszene und typische Themen der Zeit. Hier findet der Künstler eine Verortung und erarbeitet eine charakteristische Bildsprache, die geprägt ist von einer Dualität zwischen Farbe und Linie. Großflächiger, frei gestisch entwickelter Farbauftrag wechselt ab mit grafischen Strukturen, dynamisch gezogenen Linien und schwungvoll gesetzten schwarzen Umrissen, die den eigentlichen visuellen Kontext definieren. Der oft heftig bewegte Duktus, die bewusste Auflösung des ‚realen‘ Abbilds in eine primitive, grobe Darstellungsweise nähern sich Ideen der Cobra-Gruppe (Karel Appel, Asger Jorn, Corneille) oder der ,art Brut. Die Verfremdung der Bildmotive durch Collage, Schriftelemente, Graffiti oder andere experimentelle Eingriffe in Keils Arbeiten lässt manchmal auch an den Stil eines Jean-Michel Basquiat denken.

In der Gesamtschau des Keilschen Werkes fällt auf, dass es ein Spektrum von verschiedenen Themengruppen gibt, die kontinuierlich wiederkehren und so also für den Keil’schen Schaffenskosmos als relevant angesehen werden können. Diese Themen rekurrieren zum einen aus dem täglichen Umfeld und der eigenen emotionalen Verfasstheit des Künstlers, beinhalten Kommentare und Reaktionen auf gesellschaftliche Entwicklungen der Zeit oder schaffen einen Gegenpol und entführen in Fantasiewelten mit Dämonen, Chimären und (Alp)- Traumszenerien.

Beinahe obsessiv richtet sich der Blick des Künstlers immer wieder auf den weiblichen Körper und das Verhältnis zwischen Mann und Frau.“ (Auszug aus dem Keil Achtzig Buch, 2022)