Peter Robert Keil

untitled

Lieber Ben & Rene,

Willkommen auf eurer exklusiven „On The Wall Companion“ (OWC) Webseite! Wir freuen uns, euch eine Plattform anbieten zu können, die es ermöglicht, tiefer in die Welt eureres persönlichen Kunstwerks einzutauchen. Dank des innovativen OWC könnt ihr mit nur einem Scan direkten Zugang zu speziell kuratierten Informationen und Hintergrundgeschichten über euer Kunstwerk erhalten.

In enger Zusammenarbeit mit Kunsthistorikern haben wir eine detaillierte Analyse und Kontextualisierung des Kunstwerks vorgenommen. Unser Ziel ist es, eure Erfahrung mit der Kunst nicht nur zu bereichern, sondern auch ein umfassenderes Verständnis für die Geschichte und Bedeutung hinter der Leinwandarbeit zu fördern.

Wir freuen uns euch als Teil der ARTTRD Community Willkommen zu heißen! 

Mit freundlichen Grüßen,

Oskar Kampik im Auftrag des ARTTRD Teams aus Heidelberg

Kurzinfo

Künstler

Titel

Jahr

Material / Technik

Größe

Epoche / Stil

Werksverzeichnis

Peter Robert Keil (*1942)

O.T./ untitled

2014

Öl auf Leinwand/ Stoff

105 x 100 cm

Contemporary / Art Brut

WVPRK-No.: 0496

Über o.T./ untitled

„o.T. / untitled“ von Peter Robert Keil aus dem Jahr 2014 präsentiert sich als fesselndes Porträt, das den Betrachter sowohl durch seine Technik als auch durch seinen Inhalt fesselt. Bei näherer Betrachtung wird ein junger Keil sichtbar, der auf den ersten Blick untypisch erscheint, aber den charakteristischen Keil-Stil in einer modernen, lebendigen und frischen Form zeigt. Trotz der scheinbaren Schüchternheit der schweigend beobachtenden Person, bietet ihre bunte Umgebung einen selbstbewussten und gefühlsgeladenen Kontrast. Dieser dynamische Gefühlsausdruck wird durch die kräftige Hintergrundfarbe und den raschen Pinselduktus weiter verstärkt.

Der zentrale Charakter, mit erhobenen Händen, blickt den Betrachter unverhohlen an. Skizziert in Weiß mit schwarzen Linien, hebt er sich von einem Hintergrund ab, der in ein leuchtendes Rot tendierendes Rosa übergeht. Seine fast provokante Geste, kombiniert mit einem nahezu teilnahmslosen Blick, vermittelt eine Erhabenheit, die man von einer solchen Figur erwarten würde. Keil bietet uns eine abstrahierte und skizzenhafte Darstellung eines Menschen, der nicht für die äußere Erscheinung lebt, sondern ganz der Kunst gewidmet ist. Die markanten Augenbrauen, kleinen Augen und der breite Mund schaffen das Bild einer offenen und sympathischen Persönlichkeit.

Peter Robert Keil

Bilder voller spielerisch-lustvoller Spontaneität, direkter und unverstellter Unmittelbarkeit, intensiver Farbkraft und unglaublich vitaler Präsenz kennzeichnen das künstlerische Werk von Peter Robert Keil. Seine Kreativität ist seit früher Jugend ungebrochen und so kann Keil mittlerweile auf eine Schaffenszeit von über 60 Jahren und ein entsprechend opulentes Gesamtwerk zurückblicken.

Er fand seine künstlerische Identität als Teil der Generation der sogenannten ‚neuen Wilden’, eine Gruppe junger Künstler, die in den 80er Jahren aufbrachen, um gegen die Intellektualisierung der Kunst in Folge von Minimal und Concept Art zu rebellieren. Einer Entindividualisierung der Kunst setzen sie eine intuitive, weniger bedeutungsgeladene Malerei entgegen. Hier findet Peter Robert Keil sein künstlerisches Zuhause und erarbeitet eine charakteristische Bildsprache, die geprägt ist von einem belebten Spiel zwischen Farbe und Linie. Der oft heftig bewegte Duktus, die bewusste Auflösung des ‚realen’ Abbilds in eine primitive, grobe Darstellungsweise nähern sich Ideen der Cobra-Gruppe (Karel Appel, Asger Jorn, Corneille) oder der ‚art Brut‘. Die Verfremdung der Bildmotive durch experimentelle Eingriffe lässt manchmal auch an den Stil eines Jean-Michel Basquiat denken.

In der Gesamtschau des Keilschen Werkes fällt auf, dass es ein Spektrum von verschiedenen Themengruppen gibt, die kontinuierlich wiederkehren. Diese rekurrieren zum einen aus dem täglichen Umfeld und der eigenen emotionalen Verfasstheit des Künstlers, beinhalten Kommentare und Reaktionen auf gesellschaftliche Entwicklungen der Zeit oder schaffen einen Gegenpol und entführen in Fantasiewelten mit Dämonen, Chimären und (Alp)- Traumszenerien. Beinahe obsessiv richtet sich der Blick des Künstlers immer wieder auf den weiblichen Körper und das Verhältnis zwischen Mann und Frau.