Peter Robert Keil
Clown mit Lutscher
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Die Idee, Konzeption und Umsetzung basiert auf einer Kooperation zwischen der Keil Collection Heidelberg und der ARTTRD.
Dein ARTTRD Team aus Heidelberg
Kurzinfo
Künstler
Titel
Jahr
Material / Technik
Größe
Epoche / Stil
Werksverzeichnis
Peter Robert Keil
Clown mit Lutscher
-
Auf Leinwand/Stoff
90 x 60 cm
Neo-Expressionismus / Contemporary
0579
Über „Clown mit Lutscher“
Das Portrait „Clown mit Lutscher“ von P.R. Keil zeigt eine bunt gekleidete Figur, die den Betrachter frontal ansieht. Der Künstler verwendet hauptsächlich die Primärfarben Rot und Blau, um die Lebendigkeit des Zirkuslebens und die emotionale Ausstrahlung des Clowns zu betonen. Er wirkt wie ein freundlicher Zirkusbewohner, mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen und einem runden Lutscher in der Hand, was ihm einen sanften, fast mütterlichen Ausdruck verleiht. Die flächige Malweise und die langsam und bedacht geführten Pinselstriche verstärken das Gefühl der Ruhe, das der Clown ausstrahlt.
Er scheint einer jener Clowns zu sein, die liebevoll mit Kindern sprechen und sie in die fantastische Welt des Zirkus einführen möchten.
Keils Malweise ist neo-expressionistisch und abstrakt, was dem Werk eine dynamische und moderne Ästhetik verleiht. Das Thema Zirkus wird von dem Künstler häufig thematisiert, was seine Faszination für diese bunte und emotionale Welt widerspiegelt.
„Clown mit Lutscher“ lässt sich der Motivgruppe Varieté, Bar, Zirkus zuordnen.
Varieté, Bar, Zirkus
Gleichsam als eine weiterführende Facette des prägenden/ inspirierenden ,Umfelds‘ kann das Thema ,Varieté, Bar, Zirkus‘ gesehen werden, das sich in verschiedener stilistischer Ausprägung durch Keils gesamtes Schaffen zieht. Durch dieses Milieu fühlt sich der Künstler ganz offensichtlich angeregt, vielleicht auch ein wenig selbst zugehörig und zeigt es dementsprechend ausgehend von neoexpressiven Zirkusszenen der frühen Jahre über die prägende Zeit in den Berliner Szenekneipen der 80er Jahre dann zunehmend in all seiner ausgelassenen Verrücktheit: bunt, schrill, heiter und frei.
Peter Robert Keil
Am 6.8.1942 wurde Peter Robert Keil in Züllichau/Pommern geboren und wuchs in West-Berlin (Wedding), auf. Schon in jungen Jahren begegnete er zwischen 1954-1956 Otto Nagel. Von dem Künstler lernte er die Techniken der realistischen Malerei. 1956 begann Peter Robert Keil eine Ausbildung zum Kunstschlosser, die er jedoch nicht beendete. Zwischen 1959 und 1961 besuchte er die Hochschule der Künste in Berlin. In den folgenden Jahren verbachte der Künstler Aufenthalt unter anderem in London, Paris und mehrmals auf Mallorca. Hier begegnete er Joan Miró und besuchte ihn wiederholt in seinem Atelier. Diese Künstlerbekanntschaft prägten nachhaltig seinen Umgang mit Farben. In den 1970er und 1980er Jahren bewegte sich P.R. Keil vermehrt im Berliner Kontext der Jungen Wilden und begegnete hierbei Baselitz, Fetting, Lüpertz und Schönbeck. Seit den 1990er Jahren reist Keil regelmäßig in die USA und unterhält in Florida ein Atelier. Bis heute lebt und arbeitet er in Florida, Berlin und Zimmerau (Bayern).
Bilder voller spielerisch-lustvoller Spontaneität, direkter und unverstellter Unmittelbarkeit, intensiver Farbkraft und unglaublich vitaler Präsenz kennzeichnen das künstlerische Werk von Peter Robert Keil.
Seine Kreativität ist seit früher Jugend ungebrochen und so kann Keil mittlerweile auf eine Schaffenszeit von über 60 Jahren und ein entsprechend opulentes Gesamtwerk zurückblicken.
Die Prägephase seiner künstlerischen Identität fand Keil im Kontext der Generation der sogenannten ,neuen Wilden‘, eine Gruppe junger Künstler, die in den 80er Jahren aufbrachen, um gegen die Intellektualisierung der Kunst in Folge von Minimal und Concept Art zu rebellieren. Streng durchdachten Konzepten und einer Entindividualisierung der Kunst setzen sie eine intuitive, reine Malerei entgegen. deren Inhalte weniger bedeutungsgeladen daher-kommen, sondern eintauchen in die Künstlerszene und typische Themen der Zeit. Hier findet Keil eine Verortung und erarbeitet eine charakteristische Bild-Sprache, die geprägt ist von einer Dualität zwischen Farbe und Linie. Grossflächiger, frei gestisch entwickelter Farbauftrag wechselt ab mit grafischen Strukturen, dynamisch gezogenen Linien und schwungvoll gesetzten schwarzen Umrissen, die den eigentlichen visuellen Kontext definieren. Der oft heftig bewegte Duktus, die bewusste Auflösung des ,realen Abbilds in eine primitive, grobe Darstellungsweise nähern sich Ideen der Cobra-Gruppe (Karel Appel, Asger Jorn, Corneille) oder der ,art Brut‘. Die Verfremdung der Bildmotive durch Collage, Schrift-elemente, Graffiti oder andere experimentelle Eingriffe in Keils Arbeiten lässt manchmal auch an den Stil eines Jean-Michel Basquiat denken.