Karl Otto Götz
PYLON II
Hey!
Willkommen auf deiner ganz persönlichen „On The Wall Companion“- Webseite! Hier findest du exklusive Informationen über dein Kunstwerk. Mithilfe des „On The Wall Companion“, den du zusammen mit deinem Kunstwerk erhalten hast, kannst du auf diese Seite zugreifen. Für dein Kunstwerk haben wir zusammen mit einem Kunsthistoriker eine sorgfältige Analyse und Einordnung deines Werkes erstellt.
Hiermit hoffen wir deine Erfahrung mit dem Werk zu bereichern und es dir zu ermöglichen in die faszinierende Welt deiner Tuschzeichnung einzutauchen und ihre ganze Geschichte zu entdecken! Wir freuen uns dich als Teil der ARTTRD Community Willkommen zu heißen!
Im Namen des ganzen ARTTRD-Teams will ich mich herzlich für deine juristische Unterstützung bedanken!
Mit freundlichen Grüßen,
Oskar Kampik im Auftrag des ARTTRD Teams aus Heidelberg
Kurzinfo
Künstler
Titel
Jahr
Größe
Epoche / Stil
Werksverzeichnis
Material / Technik
Karl Otto Götz
Pylon II
Ca. 1990er
29.8 x 29 8 cm
Contemporary / Art Brut
NLM-2018-10.247
Gouache auf weißer Acrylglasplatte. Von hinten beleuchtet mit "Copylight" Lampe von Gerhard Trautmann
Über PYLON II
„Pylon II“ zeigt eine kraftvolle Pinselführung aus dem Handgelenk bei der Gouachefarben durch schnelle und energische Bewegungen neben- und übereinander auf der weißen Acrylglasplatte verteilt werden. Während einige Striche durch fast träge aufgetragene weiße oder schwarze Farbe blaue Linien überlagern, überschwemmt der Duktus an anderer Stelle mit violetter Farbe überladen die lesbaren Pinselzüge darunter.
Ein aufgewühltes, dennoch zugleich kontrolliertes Durcheinander scheinbar wahllos gesetzter Schwünge führt den Blick der Betrachter und zeugt von einer dominierenden Entschlossenheit. Wird die hinter dem Werk liegende Beleuchtung „Copylight“ angeschaltet, durchstrahlt das Licht die Acrylplatte, sowie die daraufgesetzten Gouachestriche und verstärkt die ausdrucksvolle Wirkung des Werks.
„[…] die Bewegung fängt außen an, nämlich in meinem Körper, […]“ Költzsch 1983, S. 137.
„Das Bewusstsein soll methodisch erst in einem zweiten Schritt wieder ins Spiel kommen, wenn es gilt zu beurteilen, ob die spontane künstlerische Geste gelungen ist oder wieder verworfen werden muß.“ Döring 2002, S. 52.
Das vorliegende Werk entstand im Vorfeld einer Benefizauktion der Düsseldorfer AIDS Hilfe und wurde dort erworben. Das zweite Kunstwerk der Serie „PYLON II“ wird künftig in das Werkverzeichnis der KO-Götz-Stiftung aufgenommen.
Karl Otto Götz
1914 in Aachen geboren und schon früh der Malerei zugetan, erhält K.O. Götz als abstrakt malender Künstler während seines Kunststudiums 1933 ein Mal- und Ausstellungsverbot. Dies hielt ihn jedoch nicht von seinem Schaffen abstrakter Kunst ab und so wurde er per Einladung das einzige deutsche Mitglied der 1948 gegründeten Künstlergruppe CoBrA.
Von 1959 bis 1979 lehrt er als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf/ Von 1959 bis 1979 hielt er eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf inne. Hierbei unterrichtete er
unteranderem Künstler, wie Sigmar Polke und Joseph Beuys.
Er war einer der relevantesten Vertreter der deutschen informellen Malerei, der ersten bedeutsamen Kunstrichtung der Nachkriegszeit.
Das Oeuvre von K.O. Götz zeichnet sich durch eine kontinuierlich gleichbleibend hohe Qualität und einen beeindruckenden Facettenreichtum aus. Es nutzt allen voran die Medien der Gouache- und Ölmalerei auf Sperrholz, Hartfaser, Karton und Leinwand. Zu seinem Repertoire gehören jedoch auch Plastik- bzw. Materialcollagen, Temperamalerei und Acryl- bzw. Plexiglas als Farbträger. Hier fällt sein Gebrauch der Rakeltechnik auf. Mit ihren Anfängen bei Künstlern, wie Hieronymus Bosch und Rembrandt gipfelt die Nutzung von Spachteln zum Farbauftrag zunächst mit Götz‘ Schüler und Künstlerkollege Gerhard Richter, der diese popularisierte.
Richter wird allgemeinhin als Begründer der von K.O. Götz vielfach genutzten Rakeltechnik verstanden, wobei größere Mengen an Farbe durch einen „Rakel“, ein Abstreifholz, über die Bildträger bewegt werden so und Farbverläufe entstehen.
Während das Frühwerk Götz‘ unteranderem Stillleben beinhaltet, lässt sich der Einfluss der Künstler des Kollektivs CoBrA schon Mitte 1948 feststellen. Abstrakte und reduzierte miteinander interagierende Figuren malt er vor allem im schwarz-weiß-Kontrast mit form- und schattengebenden ausgewählten bunten Farben.
Anfang der 1950er beginnt er mit intuitiven und impulsiven Pinselstrichen, harte Kanten und weit ausholende Schwünge zu formen. Kunstbewanderten Betrachtenden mag der Vergleich zu Werken der Künstlerin Lee Krasner, oder denen ihres Ehemanns Jackson Pollock in den Sinn kommen.