Der Kunstmarkt lebt von Vertrauen – und doch ist er oft geprägt von Intransparenz. Gerade im Bereich moderner Kunst sind Fälschungen ein wachsendes Problem. Gemeinsam mit Art Eye-D Associates hat ARTTRD deshalb ein innovatives Projekt unterstützt, das hier neue Maßstäbe setzt: den Einsatz von Deep Learning für die Authentifizierung von Kunstwerken.
Transparenz durch Technologie
Unsere Mission ist es, Technologie als Brücke in die Kunstwelt zu bringen. Wir wollen Sammler:innen, Künstler:innen und Händler:innen Werkzeuge an die Hand geben, die Sicherheit schaffen und Vertrauen wiederherstellen. Künstliche Intelligenz ist dabei ein entscheidender Baustein – nicht als Ersatz menschlicher Expertise, sondern als Verstärkung.
Der Fall Peter Robert Keil
Der deutsche Künstler Peter Robert Keil (geb. 1942) ist international bekannt für seine farbintensiven, spielerischen Werke. Mit über 20.000 Arbeiten zählt er zu den produktivsten Malern seiner Generation. Doch gerade diese Popularität hat Fälscher angezogen – und den Markt verunsichert.
Seit 2013 arbeitet Keil eng mit der Keil Collection Heidelberg zusammen, um Fälschungen zu identifizieren und einen Werkkatalog zu erstellen. Im Rahmen dieser Arbeit wurden zahlreiche zweifelhafte Werke gesichtet – ein idealer Datensatz, um Künstliche Intelligenz zu trainieren.
Deep Learning trifft Kunstexpertise
Im Projekt The A-Eye™ wurden hunderte hochauflösende Bilder echter Keils, von Fälschungen und von stilistisch verwandten Künstler:innen (darunter Picasso, Baselitz, Lüpertz, Appel oder Warhol) eingesetzt, um ein neuronales Netz zu trainieren.
Das Besondere: Dank der von Art Eye-D entwickelten „Salient Slices“-Methode konnte die KI feine visuelle Unterschiede erkennen – von typischen Keil-Strukturen bis zu subtilen Abweichungen bei Fälschungen.
Das Ergebnis: 98 % Genauigkeit
Nach umfangreichen Trainings- und Testläufen zeigt das Modell eine Treffsicherheit von 98 % in der Unterscheidung zwischen echten Keils und Fälschungen. Besonders bemerkenswert: Selbst raffiniert gemachte Fakes, die Sammler:innen täuschen konnten, wurden vom Algorithmus zuverlässig erkannt.
Ein Schritt in die Zukunft
Dieses Projekt beweist, welches Potential Künstliche Intelligenz im Kunstmarkt entfalten kann:
- Mehr Transparenz beim Kauf und Verkauf von Kunst
- Schutz von Sammler:innen und Künstler:innen vor finanziellen und kulturellen Schäden
- Neue Standards in der Authentifizierung, die klassische Gutachten ergänzen
Für ARTTRD ist es ein exemplarisches Beispiel dafür, wie Technologie und Kunst zusammenspielen können, um den Markt nachhaltiger und vertrauenswürdiger zu machen.